Abgastemperatursensoren sind bei allen modernen Benzin- und Dieselmotoren für die Steuerung und Regelung des Verbrennungsprozesses notwendig; gerade im Bereich der Schadstoffreduzierung ist der Abgastemperatursensor unverzichtbar.

Ein Abgastemperatursensor erfasst die Temperatur u.a.

  • am Turbolader

  • am AGR-Modul

  • vor und nach dem 3-Wege-, NOx-Speicher-, SCR- oder Oxidationskatalysator

  • vor und nach dem Partikelfilter

Der defekte Abgastemperaturfühler wird jedoch nicht immer direkt als Fehler im Fahrzeug erkannt.

Dazu ein Beispiel bei Dieselmotoren, die ab dem Jahr 2003 über eine OBD-Überwachungsfunktion verfügen müssen: Viele Fahrzeughersteller nutzen hierbei zur Überwachung des Oxidationskatalysators zwei Abgastemperatursensoren, die vor und nach dem Katalysator verbaut werden.

Um den chemischen Prozess von Kohlenmonoxid (CO) und unverbrannten Kohlenwasserstoffen (HC) mit dem Sauerstoff (O2) im Oxidationskatalysator zu starten, wird bei einigen Herstellern in einen betriebswarmen Motor bei konstanter Last über das Signal vom Motorsteuergerät nachträglich Kraftstoff eingespritzt.

Bei der Oxidation von HC und CO entsteht Wärme. In der Folge steigt die Abgastemperatur in Strömungsrichtung hinter dem Katalysator deutlich an. Wird nun durch einen Defekt am hinteren Sensor eine zu geringe Temperatur erkannt, kommt es zu einer Abweichung mit den festgelegten Referenzwerten. Infolgedessen interpretiert das Motorsteuergerät eine nachlassende Wirksamkeit des Katalysators und schaltet die OBD-Leuchte an.

Wird dann der Oxidationskatalysator erneuert, geht die OBD-Lampe nach kurzer Zeit wieder an und der Kunde kommt berechtigterweise wieder in die Werkstatt. Eine einfache Prüfung der Messwerte und der Austausch der Sensoren hätte die Reklamation vermieden.

Derzeit wird zwischen NTC (negativen Temperaturkoeffizienten) und PTC (positiven Temperaturkoeffizienten Sensoren unterschieden. Beim NTC sinkt der Widerstand bei steigender Temperatur, beim PTC steigt der Widerstand.

Eine Prüfung der Sensoren ist Dank der vom Fahrzeughersteller hinterlegten Messwerte in der Literatur und einer Widerstandsmessung an den beiden Anschlusskabeln mit einem Multimeter möglich. Sollte der Sensor im nicht sichtbaren Bereich verbaut sein hilft das Abgleichen der Kabelfarben an den Steckverbindungen mit den vorhandenen Schaltplänen, da die unterschiedlichen Sensoren in der Regel mit verschiedenfarbigen Kabeln angeschlossen sind. Wird ein Fehler festgestellt, muss der Sensor anschließend freigelegt und visuell überprüft werden.